Pressemitteilung
Wirksamer Hochwasserschutz setzt Landschafts- und Klimaschutz voraus
Die ÖDP Baden-Württemberg fordert angesichts der jüngsten Hochwasserkatastrophe einen umfassenden Hochwasserschutz. Dieser darf sich nicht auf die Erhöhung von Deichen und auf hohe Wasserschutzwände beschränken, sondern muss verstärkt die Ausweisung von Poldergebieten und die Renaturierung von Flussläufen umfassen.
„Deiche und Wasserschutzwände lassen sich aus technischen und finanziellen Gründen nicht immer weiter erhöhen. Hochwasserschutz muss viel früher ansetzen, nämlich bei der Vermeidung von solch katastrophalen Wassermassen“, so der Landesvorsitzende Bernd Richter. Poldergebiete lassen sich im Notfall überfluten. Diese dürfen nicht bebaut und nur im engen Rahmen landwirtschaftlich bearbeitet werden. Besondere Bedeutung kommt der Wiederherstellung von natürlichen Flussläufen zu, wie dies bei den Altrheinauen teilweise schon geschehen ist. „Das Hochwasser muss sich dort ausbreiten können, wo es nur geringen Schaden verursacht. Dadurch wird die Fließgeschwindigkeit gebremst, was bei Hochwasser für den Natur-, Boden- und Landschaftsschutz notwendig ist.“
Kritik übt Richter am Verhalten des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer. „Erst setzt sich Seehofer für die Zerstörung des letzten freifließenden Donaustücks ein, dann besucht er werbewirksam die vom Hochwasser heimgesuchten Städte und verspricht Millionenhilfen.“ Dabei tragen die Begradigung und der Ausbau der Donau zur Beschleunigung der Wassermassen bei. Es zeigt sich, dass Profitgier und das Streben nach einer stets steigenden Wirtschaftsleistung mehr Schaden als Nutzen bringen. „Die Kosten für die Beseitigung der Hochwasserschäden übersteigen den wirtschaftlichen Gewinn um ein Vielfaches“, so Richter. Zudem führt der durch das ständige Wachstumsstreben verursachte Klimawandel zu immer extremeren Wetterereignissen, die die eigentliche Ursache für die zunehmenden Katastrophen sind. Wirksamer Hochwasserschutz ist letztendlich ohne konsequenten Klimaschutz nicht denkbar. Für diesen setzt sich die ÖDP ein.