Pressemitteilung
Keine Intensivierung der Landwirtschaft wegen Ukraine-Krieg!
Die Zukunft gehört weiterhin der regionalen, bäuerlichen und biologischen Landwirtschaft. Es ist jedoch ein besserer Schutz wertvoller Ackerflächen erforderlich.
Die ÖDP Baden-Württemberg betrachtet mit Sorge die Tendenz, den Ukraine-Krieg als Vorwand für eine Rückkehr zu intensiver Landwirtschaft zu nutzen. Nicht der Bio-Landbau und Naturschutz sind für die Verknappung von Lebensmitteln verantwortlich, sondern viele externe Faktoren. Die ständig zunehmende Versiegelung von wertvollen Ackerflächen durch Gewerbegebiete, Wohnbebauung und Verkehrswege raubt landwirtschaftliche Fläche. Ebenso hat die EU-Agrarpolitik mit ihren in erster Linie an Fläche ausgerichteten Subventionen zu einem Sterben kleinerer landwirtschaftlicher Betriebe geführt. Die verbliebenen Ackerflächen werden zu einem großen Teil für die Futtermittelproduktion und für Energiepflanzen verwendet. Und schließlich hat die zunehmende Globalisierung von Warenströmen auch in der Landwirtschaft zu einer zunehmenden Anfälligkeit von Lieferketten geführt.
Die Forderungen nach einer Intensivierung der Landwirtschaft werden in erster Linie von denjenigen Parteien vorgebracht, die sich keinen Deut um die bäuerliche und biologische Landwirtschaft scheren, sondern ausschließlich ständiges Wirtschaftswachstum und Steigerung des materiellen Wohlstandes im Sinn haben. Die ÖDP Baden-Württemberg lehnt diese Forderungen strikt ab.
Die ÖDP Baden-Württemberg fordert den Erhalt der Ackerflächen. Dieser darf aber nicht zu Lasten des Naturschutzes gehen. Vielmehr ist die Umwandlung von Ackerflächen in Wohnbebauung und Gewerbegebiete auf ein Minimum zu beschränken. Landwirtschaftliche Nutzflächen sollen nicht in erster Linie der Energiegewinnung oder der Produktion von Futtermitteln für die Tierhaltung dienen, sondern der direkten Ernährung der Menschen.
Lebensmittel müssen erschwinglich sein. Hochwertige Lebensmittel sind aber nicht zu Dumpingpreisen zu haben. Auch die Landwirte haben ein Anrecht auf faire Löhne. Wir müssen weg von der intensiven Landwirtschaft und Tierhaltung mit globalen Lieferketten. Stattdessen müssen wir auf regionale Produktion, kurze Transport- und Einkaufswege, Direktvermarktung und Kooperation statt Konkurrenz setzen. Die Vernichtung wertvoller Ackerböden durch die Agrarindustrie ist zu stoppen. Ziel muss der Aufbau von wertvollem Humus durch bäuerliche und biologische Landwirtschaft sein. All dies begrenzt die Preise. Landwirtschaft, Umweltschutz und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, sonst kommt uns das alle teuer zu stehen.
(Foto: Dietmar Rabich / Wikimedia Commons)