Pressemitteilung
Regional ist gut, regional und bio ist besser
Die Regionalkampagne "Von daheim" soll nicht nur regionale Produkte bewerben, sondern verstärkt auch Bio berücksichtigen
"Regional ist gut, regional und bio ist besser." Mit diesen Worten kommentiert Matthias Dietrich, Beisitzer im Landesvorstand der Ökologisch-Demokratischen Partei / Familie und Umwelt" (ÖDP), die Regionalkampagne "Von daheim" des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums. Mit dieser Kampagne werden regionale Lebensmittel beworben. Der Haken daran: Bio spielt so gut wie keine Rolle. So kommen beispielsweise im Video der Pressekonferenz ausschließlich Vertreter der konventionellen Verbände zu Wort.
Dietrich, der die ÖDP im Trägerkreis des Volksbegehrens Artenschutz vertreten hat, begrüßt zwar Werbung für die regionale Landwirtschaft, fordert jedoch eine stärkere Berücksichtigung von Bio. "Die Kampagne suggeriert, dass hochwertig und regional miteinander einhergehen. Damit ein Produkt hochwertig ist, bedarf es aber mehr als der Herstellung im Land Baden-Württemberg. Entscheidend ist die Produktionsweise." Ein hochwertiges Produkt entsteht in einer intakten Umwelt, bei hoher Bodenfruchtbarkeit, mit sorgsamen Zuchtmethoden und unter Beachtung des Tierwohls. Ein hochwertiges Lebensmittel ist auch möglichst naturbelassen und enthält nach Möglichkeit keine chemischen Zusatzstoffe. All dies ist für die Biobetriebe typisch, darüber hinaus auch für kleinbäuerliche Betriebe.
Gemäß Dietrich spricht ein weiterer Punkt für eine stärkere Berücksichtigung von Bio: "In der Corona-Krise erweist sich die Bio-Landwirtschaft als wirtschaftlicher und krisenfester. Die Betriebe sind meist kleiner, die Wertschöpfungsketten sind kürzer und die Erzeugerpreise höher. Darüber hinaus ist der Absatzmarkt stabil geblieben. Da beispielsweise die meist konventionellen Kantinen geschlossen haben, wurde zuhause mehr gekocht. Dabei wurde vermehrt auf Bioprodukte zurückgegriffen." Wenn die Landesregierung bis zum Jahr 2030 das im Eckpunktepapier festgelegte Ziel von 30-40 % Bio-Landwirtschaft erreichen will, dann muss sie ihre Öffentlichkeitsarbeit viel stärker darauf ausrichten und speziell auch Kantinen für Bioprodukte gewinnen.